Die Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen ist die einzige integrierte Gesamtschule im Altkreis Hof-geismar (jetzt Landkreis Kassel) und, zusammen mit der Sieburgschule (Grundschule), die nördlichste Schule in Hessen. Sie wurde im August 1972 auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs Karlshafen „Linkes Ufer“ eröffnet, hatte damals 750 Schüler und 35 Lehrer und verstand sich am Anfang als Rechtsnachfolgerin der Landgraf-Carl-Schule, einem Gymnasium, das bis zur 10. Klasse führte und nach der Einrichtung der Gesamtschule geschlossen wurde. In den folgenden Jahren stieg die Schü-lerzahl auf über 1200 an, um dann langsam aber stetig auf ca. 440 zurückzugehen, u.a. nach dem Aufbau eines dreigliedrigen Schulzentrums in Beverungen (NRW).
Sinkende Schülerzahlen und schulpolitische Entscheidungen des Landes Hessen erforderten in den neunziger Jahren neue Überlegungen hinsichtlich der pädagogischen Ausrichtung der Schule.
Mit der Entwicklung des 1. Schulprogramms wurde ab 1998 als „Ganztägig geöffnete Schule“ der Weg Richtung Ganztagsschule beschritten. Gleichzeitig wurde dabei das Bekenntnis zur integrierten Gesamtschule bekräftigt.
Mehrheitlich entschieden sich die schulischen Gremien im Sommer 2004 für eine Organisationsände-rung mit längerem gemeinsamen Lernen, der Einführung der E/G- Differenzierung in den Hauptfä-chern erst ab Jahrgang 7 und einer Teambildung ab Jahrgang 5. In den folgenden Jahren erfolgte ein schrittweiser Aufbau zur Teamschule mit immer stärker ausgeprägter Tendenz zu Formen der inneren Differenzierung und der Organisation selbständigen Lernens bei gleichzeitiger Ausweitung des Ganztagsangebots. Mit einer Generalsanierung und einer totalen Umgestaltung der Schule von November 2007 bis März 2009 trug der Schulträger dem inneren Umbau auch durch bauliche Ver-änderungen nach Vorschlägen aus dem Kollegium Rechnung; Teambereiche wurden geschaffen, moderne Fachräume eingerichtet und Einrichtungen für die Ganztagsschule wie Mensa und Biblio-thek ausgebaut. Die bauliche Struktur der Schule ist auf Vierzügigkeit in den einzelnen Jahrgängen ausgelegt. Die Eingliederung der Sieburgschule in den Gebäudekomplex schafft vielfältige Synergie-effekte. Seit dem Schuljahr 2009/10 verzeichnet die Schule eine stetig wachsende Schülerzahl. Seit dem Schuljahr 2014 bewegt sich die Schülerzahl beständig um die 500. Die Konzepte der „integrier-ten“ Schule, nämlich das dreigliedrige Schulsystem durch neue Organisationsformen abzulösen, die Schüler individuell zu fördern, soziale Barrieren abzubauen und mehr jungen Menschen qualifizierte Abschlüsse zu ermöglichen, gelten genauso wie in den Anfangsjahren der Marie-Durand-Schule. Diese bekam ihren jetzigen Namen 1992 und wurde benannt nach einer hugenottischen Widerständ-lerin des 17. Jahrhunderts.